Donnerstag, 14. Mai 2009

Israel Day - another way of occupation?

Israel Day - Jerusalem Day – Tel Aviv Day?
Rechtszionistische Israel-Lobby auf dem Vormarsch in der BRD?

Um den 7. Mai haben jüdische Kultusgemeinden in diversen Städten zu einem sogenannten ‚Israel Day‘ eingeladen. Während in Recklinghausen der Rabbiner der gefallenen Israelischen Soldaten gedachte (andere Opfer gab es wohl nicht?), gab es in Dortmund eher ein lockeres Event mit Musik, Tänzen, und israelischem Essen – einer gewissen Kichererbsenboulette, die beliebte arabische Falafel.
Ganz unpolitisch – nur einfach feiern, das schöne Land kennen lernen – mehr wollen wir heute hier nicht!“ wurde denen entgegengehalten, die mit einem kleinen Plakat anwesend waren "Israel gehört wegen seiner Kriegsverbrechen vor den Internationalen Gerichtshof". "Es stört doch die schöne Feier! – meinte ein smarter junger Mann, der das blau-weiße Zeichen seiner israelischen Organisation trug und übrigens perfekt deutsch und russisch sprach. Höchst politisch waren aber die Reaktionen der mehrheitlich anwesenden russischen Migranten auf das Plakat: 'die Araber müssen raus aus unserem Land', 'die Muslime sind doch alle Terroristen', 'Liebermann hat recht' und viel Verworrenes von der begrünten Wüste bis zur Behauptung, Palästinenser gäbe es gar nicht, wurde da vorgetragen.
Die blau-weisse Organisation verteilte Israel-Landkarten, wo wie selbstverständlich die syrischen Golanhöhen als israelisch eingezeichnet sind.
Also alles unpolitisch?
Der Dortmunder Oberbürgermeister Langemeyer, der als Schirmherr sprach, wollte nur feiern, obwohl er kurz vorher noch auf den dubiosen blau-weissen Hauptorganisator aufmerksam gemacht worden war: die Organisation ‚I Like Israel‘ eines gewissen Dipl.sc.pol. Leo Sucharewicz, Kommunikationspsychologe in München.
Auf der Webseite seines ‚Communication Laboratory‘ (www.comlab.org) erfährt man, wie sehr e r Israel liebt: Freiwilliger Militärdienst in Israel, Teilnahme am 6-Tage-Krieg, Teilnahme am Yom Kippur Krieg. Während Israel auf die Menschen in Gaza Phosphorbomben abwarf, organisierte er im Januar 2009 Pro-Israel Demos in München, Berlin und Frankfurt.
Wie Propaganda aussehen muss, wie man erfolgreich Geschäfte macht oder einfach gute Internetauftritte, das vermittelt er (wie auch bei comlab nachzusehen ist) unter vielen anderen der Bayerischen Staatsregierung, Bertelsmann, BMW, der Bundeswehr, Gruner und Jahr, IBM, Krauss Maffai, L’OREAL, Merck, Nestle, Alete, Schering, Siemens, Texas Instruments, Volvo usw. Nun hat er entschieden, seine Profession auch in den Dienst der Israel Propaganda zu stellen. Und professionell geht es da schon zu...
ILI versteht sich als
- "Think Tank für Pro Israel Organisationen" (besser Lobby wie die IPACS in den USA?)
- "Forum für Demokraten, die Freiheit, Toleranz und Menschenrechte im Nahen Osten wollen" (nur nicht für Palästinenser?)
- "Ideenpool für Deutsch-Israelische Freundschaft" (wohl eher für Deutsch-Israelische Gefolgschaft?)
Nach dem Motto: "Jede Aktion für Israel ist gut. Die guten Aktionen wirken doppelt", wird "Support" für 'gute Aktionen' angeboten, nämlich:
- "Entwicklung kompletter Projektmanagements
- Entwicklung kreativer Aktionsideen
- Koordination mit Aktionen anderer Gruppen
- Entwicklung von Materialien
- Teleconsulting zur Organisation
- Pressearbeit".
Da muss man wohl verstehen, dass die jüdischen Kultusgemeinden sich vor den israelischen Karren ziehen lassen und gern zugreifen, denn blau-weiße Luftballons steigen in die Luft, ein Hüpfzelt vergnügt die Kinder, überall flattern blau-weiße Fähnchen, Flugblätter, Poster, Broschüren, Kataloge, eine Bühne und Musik…alles ist da. Und noch mehr kann man haben: Informationen, Fortbildung, Ideen, Projektmanagement, Medienarbeit und Aktionen; sogar Argumentationshilfen, damit man nicht zu blöd dasteht, falls doch einer die Feier mit sensiblen Fragen stört.
Eine Kostprobe:
Stichwort: Gaza und die Zivilbevölkerung. In großer Aufmachung berichteten die Medien über eine Demonstration im Gazastreifen. Ziel der Demonstranten: auf ihre schlechte Versorgungslage aufmerksam zu machen. Argument: Blutiger Putsch der Hamas. Israel zog sich aus dem Gazastreifen zurück in der Hoffnung auf eine demokratische Entwicklung und internationale Wirtschaftshilfe. Statt dessen putschte die Terrororganisation Hamas gewaltsam gegen die Fatah-Kräfte im Gazastreifen und übernahm nach tagelangen blutigen Kämpfen die Macht.
Wurde Hamas nicht gewählt und übernahm zunächst einmal ganz legal die Regierung, was Fatah verhinder wollte und fast einen Bürgerkrieg anzettelte? Mit der Wahrheit wird es offenbar bei il nicht so genau genommen.
Die Liste der Freunde und Förderer: die alten und neuen Zionisten ("Referenzen")
Wer finanziert und fördert das Ganze? Neben Zentralrat der Juden, Deutsch Israelische Gesellschaft, Israelitische Gemeinde München, Zionistische Organisation in Deutschland, Zentrale Wohlfahrtstelle der Juden in Deutschland, Zionistische Jugend Deutschland, Bundeswehr, Konrad Adenauer Stiftung, Junge Union und Jusos Köln, sind es die längst bekannten, zentralen alt-neuen Zionistischen Organisationen:
Bnai Brith: ‚Söhne des Bundes‘, 1843 in NY als Loge ähnlich den Freimaurern gegründet, agiert international zur Information über das Judentum, seit 1997 haben auch Frauen Zutritt; Helmut Kohl erhielt 1996 den Bnai Brith Orden für humanitäre Verdienste und Angela Merkel 2008 für ihren Kampf gegen Antisemitismus.So erkauft man sich politischen Einfluss.
Keren Hayesod, Keren Kayemet LeIsrael und die Jewish Agency, sämtlich Organe der WZO (World Zionist Organization), die seit Beginn des letzten Jahrhunderts für den Raub des palästinensischen Landes, die Enteignung und Vertreibung der Palästinenser von ihrem Boden und die Kolonisierung und Judaisierung Palästinas beauftragt wurden und dafür verantwortlich sind.
Stadtoberhäupter im Bunde mit den Vertreibern der Palästinenser?
Wer mit IL zusammenarbeitet muss sich vorwerfen lassen, die fortgesetzte Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land gut zu heißen und zu unterstützen. Also alles unpolitisch? Nur ein Fest? Das ist Politik mit anderen Mitteln. Bis 2010 will IL in 200 Städten den Israel Day organisiert sehen. Demnächst also alles weiss-blau? Es gibt noch leere Flecken? (siehe die folgende IL-Karte von 2007)
Damit das klappt sind noch ein paar Vorschläge auf der Webseite von il zu finden:
- Jubel "
Gedichte für Israel"
- Denunzieren von ungemütlichen "Zeitungen, Journalisten und Politikern" als "Heuchler des Tages" und alles wird prämiert und auf die Webseite gestellt.
Und natürlich ist man beteiligt an einer aktuellen kriegstreibenden Kampagne im einträchtigen Konzert mit anderen 'Jubel Persern' von Honestly Concerned bis Broder :
- „Ahmadinedschad wird verschwinden
Die Aktion ist international ausgelegt mit dem Ziel, den Banner maximal im www zu verbreiten. Der Text wird laufend in immer mehr Sprachen übersetzt. … Wer sich mit Übersetzungen beteiligen möchte: Bitte eine Liste der noch fehlenden Sprachenanfordern unter:
ili@il-israel.org
z.B. in griechisch..."

'Jubel Israeli' Dipl.sc.pol. Leo Sucharewicz manipuliert darüber hinaus gern: als spiegel.online die Umfrage startete ‚soll die Bundesrepublik die Durban Konferenz gegen Rassismus boykottieren oder nicht‘, versuchte er das Ergebnis zu ändern mit einer breiten Rundmail am 14.3., als es 50/50 stand: --„Dieses Zwischenergebnis ist absolut ungenügend. Wir bitten um schnelle Abstimmung und Verbreitung des Aufrufes zur Abstimmung. Eine klare Mehrheit für den Boykott ist politisch für Israel von essentieller Bedeutung.“ Den katholischen Bischöfen, die Anfang März 2007 auf einer Pressekonferenz in Bethlehem ihre Eindrücke widergaben, die ‚unmenschliche israelische Unterdrückung der Palästinenser‘ beklagten, der an ‚Rassismus‘ grenze, und angesichts der Mauer Ramallah als ‚Ghetto‘ bezeichneten, schrieb er einen unglaublichen Brief – eine kleine Kostprobe:
‚.Palästinenser bomben und morden seit fast einhundert Jahren, entführen Flugzeuge, trainieren die RAF, erpressen ganze Länder mit Terror, erziehen ihre Kinder zu Selbstmördern, zetteln Bürgerkriege an, versuchen Umstürze im Libanon und Jordanien – und beklagen ebenso larmoyant wie lautstark ihre Lebensbedingungen …usw... (nachzulesen auf der unsäglichen Webseite 'achgut')
Man möchte hoffen, dass dem Israel nicht auch noch ein Jerusalem Day, ein Tel Aviv Day, ein … folgt. Man möchte auch hoffen, dass sich die jüdischen Gemeinden und Lokalpolitiker nicht vor den Karren solcher Leute spannen und missbrauchen lassen für ein ganz anderes Ziel, nämlich den Israel-Tag vor allem in Deutschland "zu einer ausdrucksstarken Manifestation für den jüdischen Staat zu machen" (so die Prozionistische Linke Frankfurt zum Israel Tag 2006, siehe il Webseite). Den Staat, der gerade einen Außenminister durch Europa schickte, der die Palästinenser nach Jordanien transferieren möchte und am 7.7.2003 im Israelischen Rundfunk die Meinung über die etwa 6.000 politischen palästinensischen Gefangenen vertreten haben soll: ‚Es wäre besser, die Gefangenen, wenn möglich im Toten Meer zu ertränken, da dies der tiefste Punkt der Erde ist,‘ - diesen Staat muss man "boykottieren, de-investieren und sanktionieren" (so die internationale Kampagne BDS) bis er zu fairen gleichberechtigten Verhandlungen und einem echten Frieden in zwei Staaten in sicheren Grenzen bereit ist und langfristig seinen zionistischen Charakter aufgibt und ein Staat in Palästina, demokratisch, neutral und multikuturell in der Nah-Ost-Region entstehen kann.

Die andere Meinung. es gibt sie ja:
Europäische Juden für einen gerechten Frieden
"Wir, Vertreter von sechzehn jüdischen Friedensorganisationen aus acht europäischen Ländern, haben uns auf der Konferenz 'Don´t say you didn´t know' in Amsterdam am 19. und 20. September 2002 getroffen.Wir rufen die israelische Regierung dazu auf, ihre aktuelle Politik zu ändern und die Vorschläge der folgenden Erklärung zu verwirklichen;Wir rufen alle andere Regierungen, die UNO und die EU, auf die israelische Regierung Druck auszuüben, damit sie die Vorschläge der folgenden Erklärung verwirklicht:ErklärungWir glauben, dass der einzige Ausweg aus der jetzigen Sackgasse in einem Abkommen auf der Grundlage der Schaffung eines unabhängigen und lebensfähigen palästinensischen Staates und der Garantie eines sicheren und anerkannten (safe and secure) Israel und Palästina besteht.Dies setzt voraus:1. die sofortige Beendigung der Besetzung der Besetzten Gebiete - Westbank, Gaza und Ostjerusalem - und die Anerkennung der Grenzen vom 4. Juni 1967;2. die vollständige Räumung aller jüdischen Siedlungen in allen Besetzten Gebieten;3. die Anerkennung des Rechtes beider Staaten, Jerusalem als ihre Hauptstadt zu haben;4. die Anerkennung von Israels Anteil an der Schaffung des Problems der palästinensischen Flüchtlinge. Israel muss prinzipiell das Rückkehrrecht der Palästinenser als Menschenrecht anerkennen. Die praktische Lösung dieses Problems wird durch ein Abkommen zwischen beiden Parteien auf der Grundlage von gerechten, fairen und praktikablen Erwägungen gelöst werden. Ein solches Abkommen wird Entschädigung beinhalten und die Rückkehr in das Territorium des palästinensischen Staates oder Israels, ohne die Existenz Israels zu gefährden.Wir rufen die internationale Gemeinschaft und insbesondere Europa zur politischen und finanziellen Unterstützung auf.
September 2002
Unterzeichner:An Other Jewish Voice (The Netherlands)Union des Progressistes Juifs de Belgique -UPJB (Belgium)Network of Jews Against Occupation, Rome (Italy)Group Martin Buber-Jews for Peace (U.K.)Friends of the Israeli Palestinian Coalition of PeaceJust Peace UKJews for Justice for Palestinians (U.K.)Jewish Socialist Group (U.K.)British Friends of Peace NowRabbis for Human Rights UK Jewish Manifesto (Sweden) The Swedish Jewish Peace Group (Sweden)Jüdische Stimme fur einen gerechten Frieden zwischen Israel und Palastina (Schweiz)Union Juive Francaise pour la paix - UJFP (France)Le Cercle Français de Juive Diasporque de Gauche cercle Gaston Cremieux (France)New Outlook (Dänemark)Kontaktadresse der 'European Jews for a Just Peace' Een Ander Joods Geluid An Other Jewish VoiceAmsterdam, Netherlandseajg@xs4all.nl, Aus dem Englischen übersetzt: SiG-Redaktion. Original unter htt http://www.jvjp.ch/